Halt und Balance durch Tagesroutine

Halt und Balance durch Tagesroutine

Der Tagesablauf in der Einrichtung ist mit Angeboten und Lernzeiten einerseits und mit Freiräumen für ungestörte Eigenaktivitäten andererseits gefüllt. Den Kindern bieten „Ereigniszeiten“ mit sinnlich wahrnehmbaren Strukturen im Tagesablauf Orientierung. Der Tagesablauf und die Erlebniszeiten der Kinder stehen nicht in Konkurrenz, sondern führen einander. So beugt sich der Ablauf bei Bedarf den individuellen und besonderen Bedürfnissen der Kinder.

Zeit zum Spielen, zum Beobachten, um in Kontakt zu sein, fürs Lernen, um einfach mal „ins Leere starren zu dürfen“ und all das Aufgenommene zu verarbeiten. Ein sinnlich wahrnehmbarer Anfang und Ende der Erlebniszeit hilft den Kindern in die nächste Erlebniszeit zu finden und den Zeitplan zu halten. Zur sinnlich wahrnehmbaren Struktur gehört z.B. die persönliche, herzliche Begrüßung oder Verabschiedung, das Triangel-Klingeln zum Morgenkreis, Aufräum- und Essenslied, das Hände-Halten am Tisch um sich einen „guten Appetit“ zu wünschen, eine vorbereitete sinnliche Schlaf-Umgebung, ein gemeinsames Betreten des Schlafraums u.v.m.

Im Alter von sechs Monaten bis drei Jahren haben Kinder unterschiedliche Tagesrhythmen, geprägt durch Schlaf- und Essverhalten. Im Babyalter ist das Ziel einen stabilen Ess- und Schlafrhythmus je Baby zu etablieren.

Im Kleinkindalter soll der “Mittagsschlaf”- Rhythmus verfestigt und durch den erweiterten Tagesablauf mit freiem oder projektbezogenem Spiel, Essenszeiten, Körperpflegezeiten ergänzt werden. Zu den Ritualen der Körperpflege gehören Händewaschen vor dem Essen, nach der Toilette und das Zähneputzen nach den Mahlzeiten.

Ein gleichbleibender Tagesablauf und feste Bezugspersonen geben den Kindern Sicherheit, Geborgenheit und Vertrauen. Die Bezugspersonen pflegen einen achtsamen, respektvollen Umgang mit dem Kind. Eine intensive Zuwendung findet in den Pflegesituationen statt.