Schwerpunkt Sprache
Sprache ist der Zugang zur Bildung.
Wenn viel mit den Kindern gesprochen wird, dann sprechen auch die Kinder mehr. Die Betonung liegt aber auf dem Miteinander sprechen und nicht auf dem Plappern. Nur dort, wo sich auf die Äußerungen des Kindes eingelassen wird und die eigene Sprache angepasst wird, ist dieser positive Effekt zu verzeichnen. Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung der Sprache ist eine gute Beziehung zu Menschen.
Sprachstrukturen werden im alltäglichen sprachlichen Tun entwickelt. Der grundlegende Motor ist das Interesse des Kindes, in der Kommunikation bestimmte Wirkungen zu erzielen. Das Kind erlebt, dass es mit einer bestimmten Konstruktion genau diese Reaktion bei anderen auslösen kann. Dafür muss die emotionale Basis in den Beziehungen (bonding plus – Bindung) stimmen. Das Kind muss den Mut haben, sich und seine Absichten anderen zuzumuten und die Erwachsenen müssen das Kind darin bestärken.
Alltagsintegrierte Sprachförderung
Bedeutung des Wortes „Literacy“:
Vordergründig wird damit die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben bezeichnet. Gleichzeitig wird mit dem Wort aber auch die Fähigkeit erfasst, mit schriftlichen Texten, mit Literatur umzugehen. Belesenheit, literarische Bildung, Freude an Büchern und aktivem Schreiben schwingen in der Bedeutung ebenso mit, wie eine schriftlich-sprachliche Kompetenz, die von der lautsprachlichen mündlichen Kompetenz abgegrenzt wird.
Alltagsintegrierte Sprachförderung
In den petitini Einrichtungen wird mit einer Lese-, Erzähl und Schriftkultur = Literacy gearbeitet. Sprache wird von uns bewusst gelebt und angewendet, sie ist ständiger Begleiter bei allen Aktivitäten und in allen Bereichen. Sprachförderung findet konstant im Krippen-Alltag statt. Begrüßung jedes einzelnen, die Planung des Tages, Austausch, Gespräche, Abstimmungen, kleinere Projekte, Lieder, Fingerreime finden Platz z.B. im Morgenkreis. In der Garderobe und an den Zahnputzbechern steht der Name des Kindes. Im Bad werden über Bildzeichen, die wichtigen Abläufe beim Zähneputzen und beim Toilettengang dargestellt.
Alltagsintegrierte Sprachförderung im Krippenalltag findet statt durch:
- Alltagssituationen sprachlich begleiten, z. B. gemeinsames Aufräumen und die Gegenstände benennen
- Bilderbücher gemeinsam ansehen / vorlesen
- Geschichten erzählen, z.B. im Morgenkreis
- Lieder, Reime und Fingerspiele, z.B. am Tischspruch vor dem Essen
- Tänze, Rhythmus- und Bewegungsspiele
Schriftsprache als Werkzeug entdecken
Die Fähigkeit des Lesens und Schreibens gehört in unseren Kulturkreisen zu den Basiskompetenzen. Die Fähigkeit, sich in schriftlicher Form auszudrücken, und die Fähigkeit, schriftliche Mitteilungen zu verstehen, ist mit der Fähigkeit, mündliche Botschaften zu entschlüsseln, nicht identisch, auch wenn beide Kompetenzbereiche voneinander profitieren. Kinder sollen früh mit Büchern und Schrift in Kontakt kommen und somit, ganz selbstverständlich und beiläufig in eine Schriftsprachkultur hineinwachsen.
(Bilder)Bücher – die Brücke zwischen Erzählen und Lesen
Das Buch anschauen, Vorlesen, Geschichten erzählen gehört zum unverzichtbaren Ritual bei den petitinis. Vorgelesene Bilderbücher schaffen eine Brücke zwischen den schriftlichen Texten und der mündlichen Erzählung.
Ebenso genießen die Kinder es, eine bestimmte Geschichte immer wieder auf dieselbe Art und Weise zu hören und durch die häufige Wiederholung einen Text immer wieder neu zu verstehen.